12.02.2013

das brett, das die welt bedeutet

es gibt CDs, die rücken die aus den fugen geratene welt der musik wieder gerade, um sie im anschluss zu überfahren und somit myriaden gut produzierter aber schlecht gemeinter popgespinste in grund und boden zu relativieren. es mag vermessen klingen, doch jene platte, die gepresst wurde, um alle anderen zu knechten, wurde schon in den 90ern bejubelt und in den feuern zahlloser arenen gehärtet. man stelle sich eine akustische interpretation des folgenden vor. 

vier auf mechanischen schlachtrössern über die metallisch glänzenden reste von städten dahinpreschende recken, deren konturen schwarz ausfransen. ihre augen hinterlassen glühende spuren in der flirrenden luft und sie scheinen eigentümlich bewaffnet zu sein. das stählerne galoppieren der vier ist bestechender rhythmus, der vom sengenden singen der wenigen sonnenstrahlen begleitet wird. vor ihnen leiber, die mit stockenden, langsamen bewegungen zu einem leib verschmelzen. augen, fratzen, krallen, körperflüssigkeiten. 25 Years gewartet, auf diesen moment. kettensägen, sensen, hämmer, äxte. fleisch wird zerteilt, knochen gespalten, der rest zerquetscht und unter schwarzen hufen der erde näher gebracht. Shedding my skin, um den gestank loszuwerden. 
was bleibt, ist verbrannte erde und der wunsch nach mehr.

Pantera: Far Beyond Driven. East West 1994.