27.02.2011

thrmnclrwstlnd VII (not an impressiorama, also not good)

himmel und hölle
verkehrten sich ins gegenteil
und nicht wenige wählten
den einfachsten ausweg
um den gleichgültigen 
naturgewalten sowie
primitiven instinkten
zu entgehen


das leben in todesnähe
ließ menschen
den radioaktiven dreck verschlingen
der hunger und verdauungorgane
gleichermaßen bekämpfte


in jenen augenblicken
stockte jegliche kommunikation
nur unartikulierte schreie
zerrissen scheinbar
die zuckenden wolken

26.02.2011

impressiorama das vierzehnte (endlich)

curry und kaffee
bereiten dich sowas von vor
auf die freuden und leiden
des noch jungen tages
fünfzig öre für eine dose (ganz)
zurückbringen oder zerquetschen
schärfe und schwärze
wie heißt nochmal das eine lied?
die vermessung, zweiter durchgang, ehrenrunde
meine tiefste verachtung
gilt jenen menschen
die blumen, aber nicht 
den dreck in dem sie wachsen,
sehen wollen

22.02.2011

0=1

die entscheidung ist beides
profund und nichtig
bevor sie getroffen
leicht und gewichtig
zieht sie vorbei
falsch und richtig
zugleich

17.02.2011

waht the hell 2

ableton doesn´t really make you able
but somehow it makes you feel
like you actually do something
worthwile
beware
it´s a trap!



15.02.2011

rettichgedicht (impressiorama das dreizehnte)

was ist bloß mit den radieschen los?
sie sind zwar immer noch recht rot
doch schmeckten sie nicht einst famos?
geschmacklich, scheint mir, sind sie tot


wer wars, der ihre schärfe nahm?
dieses angenehme brennen
einst waren sie doch nicht so zahm
lehrten viele menschen flennen


bleibst nur du radi, lieber freund
dein weißes fleisch es strotzt vor kraft
hast schärf und würz in dir vereint
wenn man dich aus der erden schafft

14.02.2011

goddamn eclectic (NOT)

she came to me one morning
in her blue suede shoes
the devil in disguise
why did you do that thing to me?
i´m a pirate baby
so why don´t you krill me?
are you serial man?
yes i am

die ungehobelten verse (impressiorama das zwölfte)

verlockende fruchtkörper
reizend nur aus selbstzweck
weigern sich naturgemäß
am ursprünglichsten
aller rituale
teilzunehmen


offenherzige sympathiebekundungen
pflastern mit
charmanter gleichgültigkeit
den weg der enttäuschung


ich möcht so gern das schicksal lenken
ohne allzuviel zu denken


wähn ich die zügel in den händen
weiß ich das wird übel enden


in der suppe ist arsen
dennoch ist das lächeln schön

13.02.2011

thrmnclrwstlnd VI (this is no impressiorama)

der kannibalismus als spiel auf zeit
fraß die menschen sieben jahre lang auf
und er sah, dass es nötig war


einzeln zogen die nekrophagen aus angst
vor der unzähmbarkeit der instinkte durchs land
und er sah, dass es gut war


der mensch wurde zurück gezwungen in den schlamm
dem er entstammte allem beraubt das ihn definierte
und er wusste nicht, was er getan hatte

10.02.2011

vom größenwahn begleitete weisheiten (impressiorama das elfte)

archibald der weise sagt:
man muss auch im trüben fischen
lass ungewissheit ungefragt
manches menschen aug auswischen


vergiss so dinge wie den stolz
trau dich sei ruhig lächerlich
schnitz ein booti dir aus holz
trink den schierlingsbecher nicht


wag es auch manchmal abzustürzen
achte auf den wind beim fallen
jeder soll nur seine suppe würzen
löffeln sie in goldnen hallen

thrmnclrwstlnd V (this is no impressiorama)

heimtückisch zerrt der blaublitzende wind
an jenen resten von kleidung
die kaum die verschorfte haut
zu schützen vermögen


faulende leiber 
inmitten von lumpenbergen
wanken stinkend und ziellos
durch die zu friedhöfen
verfallenen städte


eiternd geifernd und dürstend
nach jenen tagen
an denen die sonne 
ihre körper noch wärmte
anstatt ihnen das fleisch
von den knochen zu schälen

07.02.2011

gedanken zwischen klo und zuspätkommen (impressiorama das zehnte)

ist das klopapier bekackt
hast du den verdauungstrakt
hoffentlich schon ganz entleert
denn sonst war der wisch nichts wert


sagt der hans zum adalbert:
das war den ganzen stress nicht wert
obwohl du sie nur angeschaut
hat sie dir eine reingehaut
deine fresse sank gen boden
in die richtung deiner füße
falls du nett bist sagst du noch:
bestell dem alten liebe grüße

05.02.2011

thrmnclrwstlnd IV (this is no impressiorama)

keinerlei beleuchtung
wagt es mehr gegen
die erstickende schwärze
der frostigen nacht
anzukämpfen


elektrizität verkommt
zu einem nutzlosen konzept
in der grabeswüste 
der leblosen ruinen


schamlos erobert die natur
auch die urbansten monumente
auf ewig zurück

04.02.2011

thrmnclrwstlnd III (this is no impressiorama)

die abwesenheit jeglicher feuchtigkeit
lässt vieles nicht alles vergehen
schuld, scham und moral
waren unter den ersten opfern


auch du mein sohn
bist nicht würdig
den versuch des lebens
auf dieser erde fortzusetzen


die erinnerung ist
nur der letzte rest
der conditio humana
doch auch sie
krankt an der zeit

02.02.2011

noch mehr zufällige weisheiten (impressiorama das neunte)

gedanken sind noch keine worte
ranken sind ein efeumismus
kaffee, schwarz wie die nacht am fuße der berge des wahnsinns
linguisten zergliedern die sprache
in der liebe ist man immer anfänger
bonus vir semper tiro (martial)
eine pizza belegen ist wie eine armee für eine schlacht aufstellen
der alte würfelt nicht
punkti, punkti, megafon fertig ist die revolution