01.08.2016

Niemand erzählt von den Fliegen

Ein Schlachtfeld. Morgengrauen, Gestöhne, vereinzelte, dumpfe Schreie zuckender Körpermasse. Eine Seite hat gewonnen, alle haben verloren. Leben, Zukunft, Unschuld. Blutboden des Neubeginns. Hochtechnologie in todesstarren Händen, Kampfmesser mit Karbongriffen, Magazine mit hüllenloser Munition, gelegentlich ein RPG. Das alte Lied vom alten Bild des Soldaten, der die eigenen Eingeweide wieder in seinen Bauchraum stopft. Man kennt das ja, als Bild. Ein Jungschauspieler, der schon damals mit seiner eindrucksvollen Darstellung des im Angesicht des Todes ungläubig weiterlebenden Gefreiten aufgefallen war. Woher kommt der Dunst? Wer hat hier das Sagen? Wo sind die überlebenden Toten? „Der humanste Krieg, der möglich ist.“ sagt man. Es gibt keine Seiten. Es gibt Oben und Unten. Oben Maschine, unten Zielgebiet. Und so hofft sie weiter, Mutter Natur, dass sie endlich eingehen. In die Erde. In die Geschichte. Und schickt die Fliegen.

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